Illustrierte Karte der Daubaer Schweiz: Erlebniskarte jetzt Download kostenlos
Beschreibung der Ausflüge:
Die Stadt Dubá (Dauba) war in früher Vergangenheit eine altslawische Siedlung und ein vorhistorischer Marktplatz. Dies ist durch entsprechende archäologische Funde belegt. Während ihrer Geschichte wurde sie mehrmals durch umfangreiche Brände zerstört und durch die Pestepidemien verlor sie fast ihre gesamte Bevölkerung. Dubá war durch den Hopfenanbau und große Märkte, wo Hopfen und Textilien verkauft wurden, bekannt. Bei der Volkszählung im Jahr 1930 hatte Dubá 13 967 Einwohner, davon waren 12 576 deutscher Nationalität. Die Stadt wurde durch Bombardierungen noch im Jahr 1945 beschädigt. Die meisten Menschen wurden nach dem Kriege zwangsausgesiedelt, die Stadt wurde neu besiedelt. Heute hat sie 1 790 Einwohner. Viele Häuser werden als Erholungseinrichtungen genutzt, die sich im Eigentum von Pragern oder Bewohner anderer großer Städte befinden.
Fals wir uns Dubá von oben ansehen möchten, können wir auf den Velikonoční kopec (Osterberg) hinaufsteigen, der noch im Stadtgebiet liegt, östlich vom Zentrum. Dann liegt uns die ganze Stadt mit ihrem Stadtplatz, zu dem die umliegenden Straßen hinführen, sprichwörtlich zu Füßen.
Die größte Dominante ist die Barockkirche zur Auffindung des Hl. Kreuzes, die in Dubá Mitte des 18. Jahrhunderts durch Architekten aus dem Umfeld von K.I. Dientzenhofer und A. Lurago (manchma l wird auch seine direkte Beteiligung vermutet) erbaut wurde. Die Stirnseite bilden zwei niedrige Türme, ihre Kuppeln mit Laternen fielen einem Brand im Jahr 1845 zum Opfer. Die Rokoko-Innenausstattung stammt von 1755. Beachtenswert sind die Bilder von Richter und Palek. Wunderbar anzusehen sind auch die Schnitzarbeiten von Adámek und Chládek, inkl. der Orgel mit kleinen Engeln. Vor der Kirche steht eine Statue des Hl. Johannes von Nepomuk von 1740 und ein großes Holzkreuz mit Korpus von 1680, das früher auf dem Pestfriedhof stand. Die barocke Pfarrei ist aus dem Jahr 1737.
Von oben betrachtet ist auch das Schulgebäude und das Rathausgebäude herausragend. Das Empire-Rathaus auf dem Masaryk-Platz in Dubá ist von 1851, in ihm befindet sich ein ursrpünglich als Gemeinde-Gefängnis dienender Raum, in dem heute Ausstellungen stattfinden (sind auf Anfrage im Infozentrum zu besichtigen). Die Säulengruppe Heilige Dreifaltigkeit auf dem Stadtplatz stammt aus dem Jahr 1726, man sollte sie sich aus der Nähe ansehen.
Wir gehen in den nördlichen Teil von Dubá. Wir gehen den steilen Bernštejn-Hügel hinauf, auf de rechten Seite gehen wir an einer Stiege zum Friedhof vorbei, dessen ursprünglicher alter Teil aufgelassen und von Gras überwuchert ist. Das noch im Original stehende Leichenschauhaus wurde vor kurzem renoviert. Auf dem Friedhof und an den Friedhofsmauern finden sie einige sehr alte deutsche Gräber, die leider in sehr schlechtem Zustand sind. In der Mitte des Friedhofs befindet sich ein imposantes neues Holzkreus mit einem ursprünglich gusseisernen Christuskorpus in Lebensgröße, das neu vergoldet wurde. Von der Straße aus sehen wir einen Sockel mit einem kleinerem gußeisernem Kreuz. Nach zwei Kurven und ca. 300 m kommen wir zur Säulengruppe Heilige Dreifaltigkeit von Anfang des 18. Jahrhunderts. Wir gehen weiter auf dem Weg zwischen der Straße und der Schlossparkmauer. Vor der Kreuzung (links nach Česká Lípa/Böhmisch-Leipa, rechts nach Doksy/Hirschberg) sehen wir links über der Straße eine renovierte Marienstatue mit Christuskind von ….. ohne goldene Attribute stehen. Am Ende der Schlossparkmauer biegen wir rechts zum Schloss Berštejn (Perstein) ab.
Das Schloss Berštejn (auch Nový Perštejn, deutsch Perstein oder Neuperstein) ließ Adam Berka von Dauba irgendwann in den Jahren zwischen 1553 und 1567 erbauen. Der Renaissancebau hatte ein einstöckiges, wahrscheinlich mit Renaissance-Sgraffiti verziertes Gebäude (der heutige mittlere Flügel), das Stockwerk war aus Holz. Nach 1618 besaß das Schloss Adams Sohn Wenzel, der höchster Landesrichter in der Zeit der Herrschaft des Winterkönigs Friedrich von der Pfalz und gleichzeitig einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des antihabsburgischen Aufstands war. Nach der Niederlage der böhmischen Stände (1620) flüchtete er aus dem Land, sein konfisziertes Eigentum erhielten die Wallensteins. Nach der Ermordung Albrecht von Wallensteins, des Generalissimus der kaiserlichen Armee und Besitzers des Schlosses, widmete Kaiser Ferdinand II. die gesamte Herrschaft im Jahr 1634 dem Oberst Walter Buttler, der einer von Wallensteins Mörder war. Buttler stammte aus einem irischen Geschlecht, seine Nachkommen wohnten bis 1723 auf dem Schloss. Der neue Eigentümer Karl Rudolf Graf Sweets-Sporck ließ das Schloss barock umbauen und erweiterte es um zwei Seitenflügel. Ab 1810 gehörte das Schloss wieder den Wallensteins, die es neostilistisch umbauen ließen und ihm so sein heutiges Aussehen verliehen. Durch eine Gebietsreform in der Zeit der Ersten Tschechoslowakischen Republik endete die Herrschaft der Wallensteins, neuer Besitzer wurde Tomáš Maglič, der Generalrat der Škoda-Werke. 1935 kaufte Růžena Jiratová-Kabátová das Schloss, die auch die Erweiterung des Schlossparks, der Wirtschaftsgebäude mit Speicher, Ställen und Pferdeställen sowie der Brauerei tatkräftig förderte. Während des Zweiten Weltkriegs war das Schloss in Verwaltung des deutschen Barons Ludolf von Wedel-Parlow, der nicht nur auf das Wohlergehen der Pernsteiner Herrschaft achten sollte, sondern auch auf seine neue Bedeutung. Das Schloss war Kulisse für die Produktion von Propagandafilmen und fungierte später als deutsches Archiv in Sachen Frankreich. 1945 wurde es vom Staat als deutsches Eigentum konfisziert und dem Kreisgesundheitshaus zugeschlagen, später war es eine Internat-Sonderschule. Auch diese zog jedoch auf Grund der nicht geeigneten Räumlichkeiten nach Deštná (Töschen) um. Das Schloss verfiel ungehindert weiter, auch wertvolle Schnitzarbeiten im Erdgeschoss wurden zerstört und eine Glocke entwendet. 1991 kaufte Miroslav Slezák über die Firma PRAWO Prager Wohnbau das Schloss und renovierte das Objekt mit viel Fingernspitzengefühl. Seit 1997 ist es ein Hotelresort. Für die Öffentlichkeit ist der Schlossvorhof frei zugänglich, das Schloss zu Zeiten von Ausstellungen und weiteren Veranstaltungen.
Der weitläufige Schlosspark (10 ha) ist auf Grund seiner romantischen Gliederung nach dem Vorbild einer barocken Naturlandschaft interessant, die ein Wechselspiel von Licht und Schatten beinhaltet und einen Eindruck über Ruhe, Zeitlosigkeit und des Raums vermittelt. Bis heute sind dort darüber hinaus eine Reihe von beachtenswerten Exemplaren von Holzgewächsen aus dem einstigen barocken Garten mit Alpincharakter, ein einzigartiges Entwässerungssystem aus Original-Sandstein-Bestandteilen und eine hohe Stützmauer im zentralen Teil des Parks, an der sich noch unter den Wallensteins ein künstlicher Wasserfall herabstürzte. Unter dem Südflügel des Schlosses befinden sich eine historische Boccia-Bahn und ein barockes Schwimmbecken aus der Wallenstein-Zeit. Der einheitliche Stil des restaurierten englischen Parks wird durch einen Golfplatz, einen Tennisplatz mit Naturrasen (am Ort eines dort auch 1920 angelegten) und weitere Sportanlagen abgerundet. Der Park ist Bestandteil des Hotelresorts und für die Öffentlichkeit bei bestimmten Anlässen auch zugänglich. Auch Hochzeitsfeiern finden hier statt.
Wir kehren zurück zur Statuengrupe der Hl. Dreifaltigkeit und biegen ab nach links hinunter ins Tal entlang der Schlossparkmauer, zu dem Ort, an dem früher eine Brauerei mit einer Mälzerei stand und wo ab 1627 Bier aus dem damals bekannten Daubaer Grünhopfen gebraut wurde. Leider wurde die Brauerei durch Bombardierung am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört, so dass nur die Keller erhalten blieben. Nun steht an ihrer Stelle ein neues Blockholzhaus. Das Gebiet wurde mit Wasser aus der Marienquelle versorgt, die sich bis heute im Studený důl befindet. Im Tal unterhalb des Schlosses befindet sich der Schlossteich und ein Teil der Siedlung Malý Mlýnek (Kleinmühle), benannt nach einer nicht erhaltenen Mühle.
Rechts gehen wir an einem Hegerhaus vorbei, ein sehr altes Blockholzhaus, das im Original erhalten ist. Wir gehen über die Brücke nach rechts und auf der rechten Seite ist hinter dem schon erwähnten Holzhaus ein altes, gemauertes Haus zu sehen, das früher zum unteren Schlosskomplex gehörte und in dem die Bediensteten des Schlosses wohnten Nach einer deutschen Chronik versteckte sich dort auch einige Wochen im Mai 1945der Baron Wedel-Parlow, bevor es ihm gelang, unversehrt nach Deutschland zu gelangen.
Wir gehen den Waldweg weiter geradeaus, leicht ansteigend. Falls wir nach ca. 300 m nach rechts abbiegen würden, kämen wir nach weiteren ca. 500 m zur Kleinmühle (Malý Mlýnek). Die Mühle ist nicht erhalten, aber es befinden sich hier interessante Felshohlräume, Steinrinnen in einem Felsenstall und ein ehemaliger Mühlenantrieb. Hier befindet sich auch eine starke Quelle, die jedoch bald in die Liběchovka (früher als Daubaer Mühlbach bezeichnet) mündet. Jedes Jahr finden hier Sommerzeltlager für Kinder mit offenem Feuer und Naturfelsen statt (Kleinmühle liegt zwischen dem Perstein-Tal, den Schlossteichen und de Černý rybník/Schwarzteich in Nedamov/Nedam). Wenn wir weiter gehen würden, kämen wir bei den Feldern oberhalb der Stadt in der Nähe des Friedhofs wieder heraus.
Wir kehren jedoch auf den Waldweg zurück und und setzen ihn entlang der gelben Markierung zur St.-Barbara-Kapelle fort, die im Wald steht (manchmal wird sie auch als Buttler-Kapelle bezeichnet). Dazu existiert eine Legende, nach der sich die einstige Schlossherrin dort mit der Kutsche überschlug und als Ausdruck der Dankbarkeit und Demut, dass sie dies unverletzt überstand, eine Kapelle errichten ließ. Sie dient heute der Erholung und ist leider in schlechtem Zustand. Unterhalb sind Abhänge reich an Heidelbeeren und Pilzen.
Wir gehen den gelben Weg weiter an einigen Militärbunkern vorbei, die während der Mobilisierung gebaut wurden, und gehen ins Tal am alten Wasserwerk vorbei hinunter. Dort überqueren wir die Straße und gehen gerade bis nach Vrchovany (Wrchaben). Die Burgruine Starý Berštejn (Altperstein) steht auf einem kegelförmigen Basalthügel (480 m hoch), auf dem das prismaartige Mauerwerk thront. Die Gründung der Burg kann Anfang des 15. Jahrhunderts angesetzt werden und wird den Berka von Dauba zugeschrieben, konkret Jindřich Hlaváč, der später Hussitenführer in Česká Lípa (Böhmisch-Leipa) war. Unter der Burg am Abhang unterhalb des Felsens standen die Wirtschaftsgebäude. Von der Vorburg sind nur einige Reste erhalten. Ursprünglich trat man in sie durch ein östliches Tor ein, das durch eine Rundbastei im Eck der Burgmauer geschützt wurde. Zur eigentlichen Burg führte nur ein Fussweg entlang den Felsen mit der Unterburg, von wo aus der Weg verteidigt werden konnte. Die Unterburg setzten sich aus einem nicht besonders großen Burghof, einem mehrstöckigen Bau mit Gewölberäumen im Erdgeschoss und einem Felsvorsprung zusammen. Aus dem ersten Stock des Gebäudes in der Unterburg konnte man zur Oberburg gehen. Diese war ein mehrstöckiger Wohnturm auf Fels, der noch einige Meter über der Unterburg emporragte. Im Erdgeschoss des Turms ist bis heute ein gewölbter Raum mit Lünetten erhalten, mit zwei Fenstern und Sitzbänken in den Nischen. Die Oberburg ist ansonsten nicht weiter erhalten. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wurde sie schon während der Hussitenkriege zerstört, ab 1512 war sie unbewohnt, die Berka lebten in Kuřívody (Hühnerwasser) und 1553 ließ Adam Berka von Dauba das Renaissanceschloss Berštejn (Neuperstein) bei Dubá bauen, das wir schon gesehen haben. Die Burg ist gewöhnlich nicht zugänglich, aber bei ihr genießt man einen wundevollen Blick auf das Daubaer Hügelland. In nördlicher Richtung ist der Kalkener Berg (Vapenná hora), dahinter liegend der Macha-See (früher Hirschberger Großteich) inmitten weitläufiger Wälder sowie schließlich die Burg Bezděz (Bösige), d. h. eigentlich die zwei Bösiger Hügel: der Teufelsberg (Čertův kopec) und dahinter der Burgberg (Hradní kopec). Bezděz ist der letzte Berg des östlichen Mittelgebirgsausläufers, der zum Großteil vulkanischen Ursprungs ist. Bezděz ist wahrscheinlich der markanteste Punkt unserer Landschaft. Links sehen wir die Reste des Maršovický vrch (Maschwitzberg) und rechts den Tachovský vrch (Tacha Berg), welche beide schon über Jahre hinweg als Steinbrüche genutzt werden. Ein bisschen weiter nördlich sehen wir den Ralsko (Rollberg) und bei guten Sichtverhältnissen auch den Ještěd (Jeschken) bei Liberec (Reichenberg) mit seinem markanten kegelförmigen Turm. Südlich von Dubá erkennen wir den verlängerten Sattel des Daubaer Bergs, Nedvězí (Nedoweska) und weiter im Osten das Schloss Houska (Hauska) und Beškov (Beschkaben), im Westen den Vlhošt‘ (Willhoscht).
Zurück in Dubá knnen wir auf den Weg zwischen den Pferdegattern , der von Starý Berštejn (Altperstein) aus zu sehen ist. Der Weg führt uns wieder zur St. Barbara-Kapelle und von dort nach Dubá zurück, auf der Markierung nach Nedamov (Nedam) zum Černý rybník (Schwarzteich). Falls Sie Lust haben und das Wetter gut ist, können sie sich in dem Teich abfrischen udn abkühlen. Er ist heute Teil eines Auto-Campingplatzes mit kleinen Hütten. Auch ein Sommerkino befindet sich dort, regelmäßig gibt es Veranstaltungen zur Unterhaltung sowie Jazztage. Auch Angeln ist dort möglich. Gegenüber dem Campingplatz steht die Černý mlýn (Schwarzmühle). Es handelt sich um eine Wassermühle mit Sägewerk, Hauptantrieb war ein Wasserrad mit einem Durchmesser von fast 5 m. Die Schwarzmühle arbeitete fast 500 Jahre lang, auf dem Grundstück sind auch noch Original-Mühlsteine zu sehen.
Wir gehen von dort die Straße nach Dubá entlang und biegen nach ca. 1 km rechts ab. Auf der rechten Seite war hier früher ein Park mit Terassen und einem Gartenpavillion, heute leider nicht mehr zu erkennen. Links sehen wir aber am Weg ein schönes Holzhaus und ein paar Meter weiter eine St.-Florians-Statue, der Patron der Feuerwehrmänner aus dem 18. Jahrhundert. Sie steht an der Quellmündung des kleinen Daubaer Flüsschens, wo ein einzigartiges technisches Denkmal von Interesse ist: das sogenannte Máchadlo. Weiter auf der rechten Seite sind Felsenkeller. Bei Máchadlo gehen wir aber nach links bis zu einer T-Kreuzung, wo die Straße rechts nach Dubá, links nach Mšeno (Wemschen) führt. Wir gehen über die Straße, am Abhang sehen wir eine ganze Reihe weitere Felsenkeller.
Wir gehen durch ein enges Gässchen und kommen zu einem historisch interessanten Gebäude. Die Hopfentrocknerei (Sušárna chmele) mit zwei Trockentürmchen ist ein bedeutendes technisches Denkmal. Die Türmchen sind mit ihrer Rundform eher ungewöhnlich, ähnliche wurden in England gebaut. Der Trockenvorgang erfolgte meistens auf Netzen und Holzrosten, in der Regel mit Hilfe direkter Beheizung im Erdgeschoss. Die älteste schriftliche Erwähnung über ihre Existenz stammt von 1877. In der Zeit des größten Erfolges beim Hopfenbau hatte Dubá insgesamt sechs Trocknereien und Schwefeleien, nur diese blieb jedoch leider erhalten. Ihre Besitzer waren. Die Langhans von Dauba, 1877 J. Grundfest aus Horní Vidim (Ober Widim), 1904 die Grundfest aus Dauba, 1924 die Reichmann aus Dauba, 1936 die Hopfengesellschaft des Daubaer Grünlandes aus Dauba, 1943 Hopfenverkehrsgenossenschaft aus Dauba. Dann wurde sie konfisziert und einer wirtschaftlichen Genossenschaft zugeschlagen, später einem staatlichen Gutshof. Heute ist sie im Besitz der Stadt und wartet auf ihre Renovierung. Links von der Trocknerei war ein Pestfriedhof für die Opfer der Seuche von 1680. Er war durch ein großes Kreuz gekennzeichnet, das jetzt bei der Kirche steht.
Wenn man nun auf die obere Tabule (Scheibe) hinauf steigt, hat man einen herrlichen Rundblick auf die umliegenden Berge: links Starý Berštejn (Altperstein) mit der Burgruine, östlich die malerischen Hügel Korecky, Tachovský, Velký Beškov und Malý Beškov und in der Bergkette Vrátenský und Trniště erkennen wir das Schloss Houska (Hauska), im Hintergrund Bezděz (Bösige). Südlich vor uns sehen wir die Felsenort Dražejov (Draschen) links, in der Mitte den nackten Hügel Nedvězí (Nedoweska) und die felsigen Ränder des Kammes Radeč rechts. Westlich von uns ist der Daubaer Berg und links darunter schließlich die Gemeinde Deštná (Töschen). Nördlich hinter uns im Kessel liegt Dubá mit dem Vlhošt‘ (Willhoscht) und dem Maršovický kopec (Maschwitzberg) im Hintergrund.
Ein weiterer Ausflug kann mit dem Auto, zu Fuss oder mit dem Rad gemacht werden. Wir verlassen Dubá entlang der früheren Kabelfabrik (Tasche-Fabrik) auf der Straße nach Mšeno (Wemschen). Rechts in den Feldern hinter Dubá sehen wir eine barocke Statue des Hl. Prokop von 1761. Es handelt sich um eine Kopie, das Original steht heute in Doksy (Hirschberg). Auf dem Sockel sind Reliefs des Hl. Wenzel, des Hl. Adalbert und des Hl. Johannes von Nepomuk. Die Statue wurde dorthin ursprünglich als Ausdruck des Dankes für die Rettung eines Menschenlebens vor einem Blitzschlag gestellt. Nicht weit davon ist die Stelle, an der Ignatz Schiffner aus Dubá seinen Vater mit einer Hopfenstange erschlug (7.5.1744), weil dieser ihm eine Liebesbeziehung verboten hatte. Dafür wurde er durch Folter mit dem Rad hingerichtet. Diese wahre Geschichte inspirierte den romantischen Dichter K.H. Mácha zur Abfassung seines großen Werkes „Máj“. Zu der Säule kann man zu Fuss auf einem Feldweg oder auch von Rozprechtice (Rosspresse) aus gehen.
Nach ca. 1 km senkt sich die Straße steil nach unten ins Tal der Liběchovka (Daubaer Mühlbach), wir fahren an einer Felsenhöhle vorbei, wo in früheren Zeiten wandernde Zigeuner hausten. Die Straße führt weiter an der Villa Schmidt und der Galgen-Mühle (Šibeniční mlýn) mit dem kleinen Galgen-Weiher vorbei, wo früher ein Galgen stand. Die Galgenmühle war eine Wassermühle mit Sägewerk, angetriben von einem Rad am Oberwasser. In dem Teich badeten vor dem Krieg die wirklich Abgehärteten.
Falls wir nun nach rechts Richtung Vrabcov (Frapsgraben) fahren würden, kämen wir nach ca. 2 km zu einer weiteren Wassermühle mit Sägewerk. Die Mühle stand hier schon vor 1620 und arbeitete bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Sie nutzte sogenannte Francis-Turbinen.
Wir fahren an einem Empire-Tanzpavillion (Sýkorka) in Rozprechtice vorbei, ein früher sehr beliebtes Ausflugsziel der Einheimischen. Hier wurde Kaffee, Bier und hervorragender Kleckselkuchen gereicht, ein kleines Küchlein mit Quark, Mohn und Powidl. An Sonntagen wurde dort Billard gespielt und getanzt. Von diesem einstigen Ort des Feierns blieb bis heute nur ein Torso des Tanzpavillions übrig, alles andere wurde abgerissen. Hinter dem Sýkorka-Pavillion teilt sich die Straße rechts nach oben Richtung Dražejov (Draschen) und links geht sie weiter nach Mšeno (Wemschen).
Auf der linken Seite sehen wir die Reste des Gutshofes von Rozprechtice (Rosspresse), hinter dem sich ein herrlicher Weiher mit der Möglichkeit zum Angeln befindet. Das Pramenný důl (Quellental), durch das der Weg nach Rozprechtice hindurch führt, ist Teil des Naturschutsgebiets Sumpfwiesen der Oberen Liběchovka. Für im Wasser lebende Tiere wurde hier ein künstliches Biotop-Tümpelsystem geschaffen. Das Gebiet ist reich an Quellen, Mooren und Sumpflanzarten. Es gibt hier auch eine ganze Reihe seltener Pflanzen und einzigartiger Schnecken.
Wir fahren die Straße nach oben (hinter dem Pavillion). Nach ca. 3 km entlang eines Weges, der sich durch eine Felsenschlucht schlängelt, kommen wir in das Felsendorf Dražejov (Draschen). Leider ist von den Felsformationen nicht viel zu sehen, da sie mit hohen Bäumen bewachsen sind. Dazu existieren alte Fotografien von Karl Streer, wo alles in wunderschöner, ursprünglicher Form festgehalten ist. Der Felsblock, auf dem Dražejov steht, wird durchzogen von natürlich entstandenen und künstlich gebildeten Hohlräumen und Öffnungen. Oben befindet sich direkt am kleinen Dorfplatz die St.Nepomuk-Kapelle von 1767, die vor kurzem renoviert und neu eingeweiht wurde. Daneben ist der ursprüngliche Löschteich, ein Weiher. Im Dorf geht man auf der rechten Seite zu einem Aussichtspunkt auf der nördlichen Seite der Felskörper. Früher wurde dort das Sonnwendfeuer angezündet, das weit und breit zu sehen war.
Wir gehen weiter in südlicher Richtung nach Nedvězí (Nedoweska) auf der Straße, die immer wieder in die Felsen hineingeschlagen wurde. Rechts in einem Felsmassiv können wir eine Felsnische für eine Marienstatue sehen – heute ist dort ein Bild und oft auch frische Blumen. Nach 2 km kommen wir nach Nedvězí, wo es wertvolle, denkmalgeschützte Häuser mit Holzfachwerk bzw. ganze solche Anwesen gibt, wie z. B. Nr. 12, außerdem das Marterl, die St.-Nepomuk-Kapelle am Weg und ein Steinsockel mit Kreuz schon fast unter dem Gipfel von Nedveží. Am reizvollsten ist jedoch der zauberhafte Panorama-Rundblick vom Gipfel (456 m) auf die Daubaer Schweiz und ein Drittel der Fläche Böhmens.
„ Oberhalb von Nedveží staunt der Tourist über den zauberhaften Rundblick ringsherum … ein Drittel des böhmischen Landes können wir von dort in alle Richtungen betrachten, eine Landschaft herrlich aufgeteilt und geschmückt von unzähligen Dörfern, Wäldern, Einöden und Wiesen. Es ist nicht möglich, die überwältigenden Eindrücke und alles das, was wir dort sehen, in Worte zu fassen, nennen wir sie hier nur: Südwestlich den Říp (Georgsberg) und dann schon ringsherum: Das Mittelgebirge mit der Milešovka (Milleschauer), das Krušnohoří (Erzgebirge) mit dem Kněžiště (Mückenberg), Sněžník (Hoher Schneeberg), das Mittelgebirge mit dem Sedlo (Geltschberg), Buková (Zinkenstein) und Kozel (…), nördlich den Vlhošť (Willhoscht), Ronov (Ronberg), Růžák (Rosenberg), Studenec (Kaltenberg), Klíč (Kleis), Jedlová (Tannenberg), Luž (Lausche), Slavíček (Slabitschken) und Špičák (Spitzenstein) bei Česká Lípa (Böhmisch-Leipa), im Vordergrund Číř, Čap (Tschap), Kostelec (Kosteletz), Husa (Ziebernberg), Maršovický kopec (Maschwitzberg) und Starý Berštejn (Altperstein), im Hintergrund Hvozd (Hochwald), Ralsko (Rollberg), Skalka, die Zbynský, Korecký, Tachovský-Hügel, beide Beškov-Hügel, Borný, Klímova Hora, Slatina, Bezděz (Bösige) und dahinter Podještědí, Jizerské hory (Isergebirge) und Krkonoše (Riesengebirge). Rechts ringsherum Kozákov, Vrátenská hora, Trniště mit Houska (Hauska), das Hügelland von Boleslav, die Stadt Mšeno (Wemschen), die Schlucht bei Kokořín, südlich Kotel, Supí vrch, Vidim (Widim), rechts Břežník, Brusný, die Niederungen von Liběchov (Liboch), die Prager Anhöhen und westlich unter uns die Schlucht und der bewaldete Kamm mit Vysoká und Radeč . Dies ist nur eine Handvoll der typischsten Berge, außer den weiten Fernen im südlichen Mittelböhmen….“. Bohumil Kinský (1935)
Früher konnte man von Nedvězí über den Kočičí kámen zu Fuss zum Daubaer Berg weitergehen, hinter dem die verfallene Weiße Kapelle steht. Nun ist der Weg jedoch in schlechtem Zustand und die Aussichtspunkte von ihm aus ganz verwachsen. Eine wunderschöne weitere Wanderung können wir irgendwann von Nedvězí aus auf den Radeč und zum Pustý zámek (Wüstes Schloss) machen, heute fahren wir jedoch mit dem Auto zurück nach Dubá.